Urologische Krebsvorsorge bei der Frau

Die gesetzlichen Krankenkassen sehen leider keine urologische Vorsorgeuntersuchung für Frauen vor. Dennoch möchten wir Ihnen eine umfassende Gesundheitsvorsorge ans Herz legen. Denn eine umfassende Vorsorge gibt Ihnen nicht nur wichtige Informationen zu Ihrem Gesundheitsstatus, sondern kann unter Umständen auch Ihr Leben retten!

Nierenkrebs (Nierenzellkarzinom) und Harnblasentumore (Urothelkarzinom der Harnblase) gehören in Deutschland zu den häufigsten urologischen Krebsarten.

Aus fachärztlich-urologischer Sicht sind die nachfolgend vorgestellten Zusatzuntersuchungen zur Krebsvorsorge sehr sinnvoll. Sie ermöglichen eine relativ genaue Verdachts-Diagnose und sollten am besten jährlich durchgeführt werden.

Da diese Untersuchungen jedoch nicht zum Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen gehören, können wir Ihnen diese nur als Selbstzahlerleistung anbieten. Bitte sprechen Sie uns einfach an. Liegt ein Krebsverdacht vor, leiten wir selbstverständlich weitere diagnostische Maßnahmen ein. Diese und auch die Therapie werden dann in der Regel wieder komplett von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

 

Nieren-Check

Nierenerkrankungen, vor allem bösartige Veränderungen der Nieren bleiben meist lange Zeit ohne Symptome.

Zu den Risikofaktoren zählen:

  • Rauchen
  • Regelmäßige Einnahme von Schmerzmitteln
  • Übergewicht
  • Bluthochdruck
  • chronische Niereninsuffizienz
  • Erbliche Vorbelastung
  • Umweltschadstoffe (z. B. Kadmium)

Zur erweiterten Vorsorge für die Frau ist daher ein regelmäßiger Nieren-Check sinnvoll – auch wenn keine Erkrankung oder Beschwerden vorliegen. Dieser umfasst neben einigen Laboruntersuchungen, wie z. B. Untersuchung des Urins auf Blut und die Bestimmung der „Nierenwerte“ im Blut, auch Ultraschalluntersuchungen der Niere und Blase. Denn mit einer Ultraschalluntersuchung können Tumoren wesentlich früher erkannt werden!

Sollte eine Operation notwendig werden, können wir den Tumor meist minimal-invasiv entfernen. Die Niere bleibt meist erhalten.

Bei fortgeschrittenen Erkrankungen können neuartige Medikamente, die gegen die Durchblutung und die Zellteilung wirken, hilfreich sein (Target Therapie).

 

Blasenkrebs-Früherkennung

Das Blasenkarzinom ist eine relativ häufige und stetig steigende Krebserkrankung. Auch wenn Männer ein doppelt so hohes Risiko haben, an Blasenkrebs zu erkranken, so gibt es auch für Frauen bestimmte Risikofaktoren, wie z. B.:

  • Erhöhtes Lebensalter
  • Chronische Blasenentzündungen
  • Rauchen
  • Einnahme bestimmter Medikamente
  • Der Kontakt mit verschiedenen Chemikalien

Für die Früherkennung von Blasenkrebs steht uns ein einfach durchzuführender Urin-Schnelltest zur Verfügung. Dieser bestimmt ein Protein aus dem Zellkern, dass ein Indikator für einen Tumor sein kann. Zur weiteren Diagnose können wir in unserer Praxis eine Blasenspiegelung durchführen. Diese Untersuchung wird unter einer leichten Sedierung durchgeführt und ist nahezu schmerzfrei.

Sollte bei Ihnen ein Tumor festgestellt worden sein, können wir diesen minimal-invasiv entfernen. Ist der Tumor fortgeschrittener muss die gesamte Blase entfernt werden. Heute kann bei vielen Patienten eine neue Blase aus Darmteilen gebildet werden.

 

Wichtig ist:

Wenn auf Sie ein oder mehrere Risiko-Faktoren zutreffen, steigt die Wahrscheinlichkeit, an einem Tumor zu erkranken gleich mehrfach! Deshalb empfehlen wir Ihnen eine regelmäßige und möglichst umfassende Früherkennungsuntersuchung. 

Denn Vorbeugung ist besser als Heilen!

 

Blasenentzündungen

Die meisten Frauen machen in ihrem Leben eine oder mehrere Blasenentzündungen durch. Häufiges, schmerzhaftes Wasserlassen und starker Harndrang sind die typischen Krankheitszeichen. Ursächlich ist das Eindringen von Bakterien in die Blase. Dafür wird meist keine eindeutige Ursache gefunden.

Mehr als die Hälfte der Frauen kann durch viel Trinken und die Einnahme von pflanzlichen Wirkstoffen die Bakterien aus der Blase ausspülen. Zusätzlich hilft ggf. die Einnahme eines Schmerzmittels.

Sollten die Beschwerden weiterhin anhalten oder Fieber, ein allgemeines Krankheitsgefühl und Flankenschmerzen auftreten, liegt ggfs. eine Nierenentzündung vor, damit wird eine Vorstellung beim Arzt und Antibiotika-Behandlung notwendig! Bei Patientinnen, die häufiger unter Blasenentzündungen leiden, sollten einmalig eine organische Abklärung mit Ultraschall, ggf. Röntgen und Blasenspiegelung (Cystoskopie) erfolgen.

 

So können Sie einer Blasenentzündung vorbeugen:

  • Mehr trinken, dann entleert sich die Blase häufiger und die Bakterien haben nicht so lange Zeit sich in der Blase zu vermehren. Wenn Ihr Urin hell wie Wasser ist, haben Sie genug getrunken! Gelber Urin = Mehr Trinken. Sie können alles Trinken außer Fruchtsäften, denn diese führen zu alkalischem Urin, der das Wachstum von Bakterien fördert. Blasentees sind hilfreich.
  • Bei Kälteempfindlichkeit: Warm anziehen oder sich von innen (warmes Getränk) und außen (Fußbad, Duschen, Bad) aufwärmen.
  • Nach dem Sexualverkehr: Blase entleeren und etwas trinken.
  • Übertriebene Genitalhygiene unterlassen.
  • Gelegentlich hilft die Einlage eines mit Naturjoghurt getränkten Tampons zum Aufbau der Scheidenflora.
  • Jeder dritten Frau hilft eine Immunisierung. Dabei wird der Körper wie bei anderen Impfungen den abgetöteten Blasenbakterien ausgesetzt und  steigert so seine Abwehrkräfte gegen die Kolibakterien.
  • Vielleicht können Sie auslösende Ursachen auch ändern. Manchmal kann dabei eine Lebensberatung (Psychotherapie) hilfreich sein.
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