Dr. med. Oleg Krivov
Facharzt für Urologie, Andrologie
Medikamentöse Tumortherapie
Sie haben Ihre Familienplanung abgeschlossen und es besteht mit Sicherheit kein Kinderwunsch mehr? Oder soll aus medizinischen Gründen eine Schwangerschaft Ihrer Partnerin unbedingt vermieden werden? Dann besteht die Möglichkeit einer Sterilisation des Mannes (Vasektomie).
Verhütungsmethoden, wie z. B. Kondom, Antibabypille oder Spirale, geben Ihnen und Ihrer Partnerin die Möglichkeit, die Lebens- und Familienplanung nach eigenen Vorstellungen zu gestalten. Sie können den Zeitpunkt, zu dem Sie ein Kind bekommen möchten, selbst bestimmen.
Für die Frau existieren für die Verhütung zahlreiche hormonelle und mechanische Verfahren, die gleichermaßen sicher und vollständig reversibel sind, allerdings nur bei korrekter Anwendung. Hormonelle Verhütungsmittel werden zudem nicht immer gut von den Frauen vertragen, sie greifen in den weiblichen Zyklus ein und können Beschwerden verursachen.
Die Sterilisation oder Vasektomie (Durchtrennung der Samenleiter) ist die zuverlässigste Verhütungsmethode für den Mann, trotzdem entschließen sich noch relativ wenige Männer für die entscheidende Operation. Der Eingriff gewinnt aber an Bedeutung, da er viel risikoärmer und einfacher als bei der Frau ist und kaum Komplikationen verursacht.
Männer sollten bedenken: Verhütung ist nicht nur Frauensache - bei abgeschlossener Familienplanung stellt die Vasektomie eine sichere und kostengünstige Verhütungsalternative dar.
Sollten Sie noch Fragen zu der Sterilisation haben, dann sprechen Sie uns bitte vertrauensvoll an. In einem individuellen Gespräch können wir klären, ob bei Ihnen eine Vasektomie in Frage kommt.
Nach (einer) Betäubung (lokal oder Vollnarkose) wird mit einem wenige Millimeter kleinen Schnitt die Haut des Hodensacks geöffnet und mittels eines speziellen Instrumentes gespreizt. Durch diesen Zugang gelangt der Operateur an den Samenleiter und kann ihn etwas hervorziehen und vom umliegenden Gewebe befreien. Daraufhin entnimmt der Operateur aus dem rechten und linken Samenleiter Teilstücke von 1,5-2 cm Länge. Anschließend werden die offenen Enden der so durchtrennten Samenleiter verödet (Koagulation), umgeschlagen und nochmals unterbunden (Ligatur). Damit die Samenleiter nicht mehr zusammenwachsen können, werden sie in der Regel in unterschiedlichen Schichten des Hodensacks versenkt. Der Samentransport ist danach endgültig unterbrochen.
Die Haut des Hodensackes wird vernäht oder geklebt. Nach kurzem Aufenthalt und abschließender Wundkontrolle verlassen Sie die Praxis schon wieder verlassen. Nach Absprache erfolgt dann eine Wundkontrolle durch uns.
Wir verwenden selbstauflösendes Nahtmaterial, sodass die Fäden nach dem Eingriff nicht gezogen werden müssen.
Komplikationen sind bei der Vasektomie äußerst selten, Schmerzen oder Wundheilungsstörungen können jedoch, wie bei jedem chirurgischen Eingriff, auftreten. Bei der Terminwahl planen Sie daher bitte einige Tage Schonung im Anschluss an den Eingriff ein. Sexuelle Aktivitäten können wieder nach ungefähr einer Woche bis zehn Tagen ausgeübt werden.
Selbstverständlich stehen wir Ihnen bei allen Fragen und Problemen zur Nachsorge zur Verfügung.
Für die einen ist es die perfekte Verhütungsmethode, andere haben Angst, kein „richtiger Mann“ mehr zu sein. Bei kaum einem anderen Thema gehen die Meinungen so weit auseinander wie bei der Sterilisation des Mannes. An dieser Stelle möchten wir mit Vorurteilen aufräumen und Ihnen die häufigsten Fragen beantworten.
Die Erfolgsquote der Vasektomie liegt bei 99% und ist somit eine der sichersten Methoden zur Verhinderung einer ungewollten Schwangerschaft. Der sogenannte „Pearl Index“ (bezeichnet die Versagerquote einer Verhütungsmethode) beträgt bei der Vasektomie nur 0,1.
In äußerst seltenen Ausnahmefällen kann es zu einer Wiederherstellung der Fruchtbarkeit kommen, z. B. wenn die Samenleiter wieder zusammenwachsen. Dies kann jedoch als Rarität betrachtet werden.
Nein, nach dem Eingriff können noch mehrere Monate lang Spermien in der Samenflüssigkeit vorhanden sein. Durch einen Test ( ca. 6 und 10 Wochen nach dem Eingriff) lässt sich feststellen, wann dieser Vorrat aufgebraucht ist. Erst wenn zwei Mal nacheinander keine Spermien mehr nachgewiesen werden konnten ist die Zeugungsunfähigkeit gesichert. Deshalb ist eine zusätzliche Verhütung erforderlich, bis keine Spermien mehr nachgewiesen werden.
Die Entscheidung für eine Operation sollte wohlüberlegt sein, denn eine einmal durchgeführte Durchtrennung der Samenleiter kann nur durch eine relativ aufwändige mikrochirurgische Operation, rückgängig gemacht werden. Dabei werden die Samenleiterenden unter dem Operationsmikroskop wieder zusammengenäht. Es gibt jedoch keine Garantie, dass der Eingriff den gewünschten Erfolg bringt. Je länger die Zeitspanne zwischen Sterilisation und Refertilisierung ist, desto schlechter stehen die Chancen für die erneute Zeugungsfähigkeit. Idealerweise sollte sich also nur sterilisieren lassen, wer seine Familienplanung endgültig abgeschlossen hat.
Nein, Männer sollten wissen, dass die Sterilisation definitiv keinen Einfluss auf das Sexualleben oder die Hormone des Mannes hat. Die Potenz bleibt völlig unberührt von dem Eingriff und auch die Ejakulatmenge ändert sich nicht, denn das Ejakulat in erster Linie (zu fast 90 %) aus einem Sekret der Prostata und der Samenblase, welches auch nach der Vasektomie immer noch ca. drei Milliliter beträgt. Auch Aussehen und Geruch des Spermas sind identisch.
Eine Sterilisation erhöht zudem nicht das Risiko, an Prostata- oder Hodenkrebs zu erkranken
Die Vasektomie wird in der Regel nicht von den gesetzlichen oder privaten Krankenkassen übernommen und wird als Wahlleistung abgerechnet. Falls eine Sterilisation aus Krankheitsgründen erforderlich ist, wird diese von den Krankenkassen erstattet. Sie benötigen dafür eine entsprechende Bescheinigung bzw. Bestätigung Ihrer Krankenkasse.
Eine genaue Übersicht der Kosten erhalten Sie in einem persönlichen Gespräch.
© Dr. med. Oleg Krivov