Dr. med. Oleg Krivov
Facharzt für Urologie, Andrologie
Medikamentöse Tumortherapie
Eine überaktive Blase kann für die Betroffenen sehr unangenehm sein. Der Drang auf die Toilette zu müssen kommt unmittelbar und ist so stark, dass die Blasenentleerung manchmal sogar unkontrolliert erfolgt.
Mögliche Ursachen für die überaktive Blase – auch Reizblase genannt – können ein Harnwegsinfekt, Blasensteine, eine Prostatavergrößerung oder Blasenkrebs sein.
Daher ist es dringend notwendig, die Ursachen fachärztlich abklären zu lassen.
Neben einem ausführlichen Anamnesegespräch stehen uns verschiedene Diagnoseverfahren zur Verfügung, um Ihren Beschwerden auf den Grund zu gehen.
Dazu gehören z. B.
Unser Ziel ist es, Erkrankungen wie z. B. Blasensteine, Prostatavergrößerung oder Tumore auszuschließen. Erst dann können wir mit der Behandlung einer überaktiven Blase beginnen.
Zur Therapie einer überaktiven Harnblase stehen uns verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Häufig reicht es schon aus, wenn Sie Ihren Lebensstil etwas ändern:
Eine weitere Behandlungsmöglichkeit ist die medikamentöse Therapie. Uns stehen hierzu eine Reihe sehr wirkungsvoller Präparate zur Verfügung, die die Reizblasen-Symptome hemmen oder sogar ganz stoppen können. Einige dieser Präparate verursachen jedoch unangenehme Nebenwirkungen, wie z. B. Verstopfung, Augenflimmern, Mundtrockenheit oder erhöhter Augendruck. Bitte setzen Sie das Medikament keinesfalls auf eigene Faust ab! Bitte sprechen Sie uns in diesem Fall unbedingt an. Oftmals hilft schon eine Dosierungsanpassung oder ein Umstieg auf eine besser verträgliche Arznei.
In manchen Fällen reicht eine medikamentöse Behandlung nicht aus, um die überaktive Blase zu beruhigen. Dann können wir durch die Injektion von Botulinumtoxin A sehr gute Erfolge erzielen. Botulinumtoxin ist ein rein natürlich vorkommendes Bakterieneiweiß. Es verhindert für einen gewissen Zeitraum die Übertragung von Nervenimpulsen auf die Muskulatur. Dadurch bleibt der Blasenmuskel entspannt und die Häufigkeit der Blasenentleerungen sinkt. Die Wirkung tritt etwas verzögert, nach ca. 2 Wochen ein und hält in der Regel zwischen 6 und 12 Monaten an. Anschließend ist eine erneute Injektion notwendig.
Ablauf der Therapie mit Botulinumtoxin
Die Injektion mit Botulinumtoxin erfolgt nach einer lokalen Betäubung der Harnblase. Mit einer feinen Nadel wird das Präparat an verschiedenen Stellen in die Harnblase injiziert. Die Behandlung dauert zwischen 10 und 20 Minuten und ist nahezu schmerzfrei.
Risiken
Im Vergleich zur medikamentösen Therapie können bei der Behandlung mit Botulinumtoxin vermehrt Harnwegsinfekte auftreten. In einigen Fällen spricht die Blase zu sehr auf die Injektion an, sodass sich der Blasenmuskel nicht mehr selbstständig zusammenzieht. Die Folge ist ein unkontrolliertes Wasserlassen. Diese unerwünschte Nebenwirkung tritt jedoch bei maximal 4 % der Patienten auf und verliert sich mit der Zeit, sobald die Wirkung des Botulinumtoxins nachlässt.
Postoperative Behandlung
Wenn nötig, bekommen Sie nach der Behandlung zunächst einen Dauerkatheder, der jedoch bereits nach wenigen Stunden entfernt werden kann. Um den Behandlungserfolg zu überprüfen und einen Infekt auszuschließen, kontrollieren wir ca. 2 Wochen nach dem Eingriff Ihre Blasenfunktion und die Menge des Resturins.
Die sogenannten Sakralnerven steuern unsere Blasen- und Enddarm-Funktion. Bei der Neurostimulation werden diese Nerven durch sanfte elektrische Impulse stimuliert und dadurch wieder in die richtige Balance gebracht.
© Dr. med. Oleg Krivov